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Tics: Wenn man Bewegungen

nicht steuern kann

 

Dokumentarfilm und Expertengespräch über Tourette am 14. Juli

Unwillkürliches Zucken, Grimassenschneiden oder unkontrollierbare sprachliche Äußerungen gehören zu den Merkmalen des Tourette-Syndroms. Betroffene wie Daniel, Marika und Leo können diese sogenannten Tics nicht bewusst steuern oder unterdrücken. Am 14. Juli zeigt das Studiokino Magdeburg um 19:30 Uhr den Dokumentarfilm „Tics – Mit Tourette nach Lappland“, der die Drei auf ihrem Weg begleitet. Anschließend beantwortet Dr. Max-Philipp Stenner vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) die Fragen des Publikums.

Dr. Max-Philipp Stenner leitet am LIN die Arbeitsgruppe Motorisches Lernen. In seiner Forschung untersucht er, wie Bewegung und Wahrnehmung zusammenspielen, um motorisches Lernen zu ermöglichen, und wie aus diesem Zusammenspiel ein subjektives Erleben von Handlungskontrolle entsteht.

Beim Tourette-Syndrom können die Betroffenen im Unterschied dazu einige Bewegungen jedoch nicht bewusst steuern. Sie zucken, verziehen das Gesicht, sprechen Wörter unabsichtlich aus oder schreien unwillentlich.

Stenner ordnet das so ein: „Tics werfen grundlegende Fragen zu menschlichem Handeln auf: Wie unterscheidet sich willentliches von nicht-willentlichem Verhalten? Wie entsteht Verhalten, das so komplex ist, wie Tics es sein können, aber nicht – oder nur eingeschränkt – als willentlich erlebt wird? Und wie entsteht das subjektive Erleben, dass eigenes Handeln der eigenen willentlichen Kontrolle unterliegt? Diese Fragen sind auch jenseits des Tourette-Syndroms für andere neurologische, psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen relevant.“

In dem Roadmovie von Regisseur Thomas Oswald begeben sich die drei Protagonisten in einem Experiment auf eine lange Reise in den hohen Norden, um in der Weite der Landschaft einen neuen Zugang zu ihrem Tourette zu finden.

Mehr über den Film und seine Entstehung erfahren Sie unter: http://www.salzgeber.de/tics

Kinotickets können im Studiokino per E-Mail oder telefonisch vorbestellt werden unter: https://www.studiokino.com/

Stenner Plakat

Dr. Max-Philipp Stenner (Foto: Universitätsmedizin Magdeburg/Sarah Kossmann, li.) und Kinoplakat zum Film (re.)

Pressemeldung: LIN