Experte für Gedächtnisforschung zum
Honorarprofessor der Universität Magdeburg ernannt
02.09.2025 - Dr. Michael Kreutz stärkt Lehre und Forschung im Bereich der Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät Magdeburg.
Dr. rer. nat. Michael R. Kreutz wurde zum Honorarprofessor für molekulare und zelluläre Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ernannt. Damit würdigt die Universität Magdeburg Dr. Kreutz’ herausragende Leistungen in Forschung und Lehre. Der international anerkannte Forscher beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den molekularen Grundlagen von Gedächtnis und Lernen – insbesondere mit den biologischen Mechanismen an Synapsen, die für Informationsspeicherung im Gehirn entscheidend sind.
Prof. Dr. rer. nat. Daniela C. Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät, betont die Bedeutung dieser Ernennung: „Mit Dr. Kreutz gewinnen wir einen herausragenden und engagierten Forscher, dessen Expertise für die Weiterentwicklung unserer neurowissenschaftlichen Schwerpunkte von großer strategischer Bedeutung ist. Seine Ernennung stärkt die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Ausbildung in Magdeburg.“
Dr. Kreutz leitet die Forschungsgruppe „Neuroplastizität“ am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg sowie die Arbeitsgruppe „Dendritic Organelles and Synaptic Function“ am Zentrum für Molekulare Neurobiologie in Hamburg. Er ist Co-Sprecher des großen Sonderforschungsbereichs (SFB) 1436 „Neuronale Ressourcen der Kognition“ an der Universität Magdeburg, wo er zudem mehrere Teilprojekte und das zentrale Z01-Projekt verantwortet. Darüber hinaus ist er Sprecher der DFG-Forschungsgruppe Syntophagy/FOR 5228. Seine Funktionen als Projektleiter in der SynAGE-Forschungsinitiative, im Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) sowie seine aktive Rolle im Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS) Magdeburg unterstreichen seine intensive Vernetzung und sein starkes Engagement für den Wissenschaftsstandort Magdeburg.
„Die Ernennung ist für mich eine besondere Ehre und Motivation zugleich. Ich freue mich sehr darauf, meine langjährige Forschungserfahrung weiterhin in die Lehre einzubringen und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für die Neurowissenschaften zu begeistern“, sagt Dr. Kreutz.
Nach seinem Studium der Psychologie, Philosophie und Linguistik in Münster promovierte Dr. Kreutz an der Ruhr-Universität Bochum im Bereich Verhaltensneurowissenschaften. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem ans Massachusetts Institute of Technology (MIT, USA). Stationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren zudem das Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen sowie 1993 nach Magdeburg, wo er seit mehr als 25 Jahren am Leibniz-Institut für Neurobiologie zentrale Impulse für die neurowissenschaftliche Spitzenforschung gesetzt hat.
Im Rahmen seiner Honorarprofessur wird Dr. Kreutz Lehrveranstaltungen zu molekularen und zellulären Mechanismen neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz anbieten und damit die Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin sowie des internationalen Masterstudiengangs „Integrative Neuroscience“ bereichern.
Hintergrund: Grundlage für die Verleihung einer Honorarprofessur an einer Hochschule in Sachsen-Anhalt ist das Hochschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA). An der Universität Magdeburg erfolgt die Ernennung satzungsgemäß durch den Rektor auf Vorschlag des Fakultätsrats nach Beschluss des Senats. Begutachtet werden dabei die wissenschaftlichen Leistungen, die didaktische Eignung und die persönliche Qualifikation.
Urkundenübergabe an Dr. Michael Kreutz (Mitte) durch Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan (l.) und Prof. Dr. Daniela Dieterich (r.), Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg. Fotografin Melitta Schubert
Text: OVGU/FME