CBBS Best Paper of The Year 2023
CBBS-Direktorinnen und Direktoren überreichen zusammen mit dem Rektor der OVGU den Preisträgern die Urkunde und den Scheck; Prof. Dr. med. Emrah Düzel, Prof. Dr. med. Stefan Remy, Prof. Dr. Markus Ullsperger, Dr. Hans Kirschner, Stephanie Seidenbecher, Prof. Dr. Dr. Anne Albrecht, Prof. Dr. Daniela Dieterich, Prof. Dr. Tömme Noesselt und Rektor Prof. Dr. Jens Strakeljan vlnr. Fotos: Ritter/LIN
Sieger-Publikation:
Hans Kirschner, Matthew R. Nassar, Adrian G. Fischer, Thomas Frodl, Gabriela Meyer-Lotz, Sören Froböse, Stephanie Seidenbecher, Tilmann A. Klein & Markus Ullsperger, Brain, PMID: 38058203 |
Transdiagnostische und störungsspezifische Verstärkungslerndefizite bei Depression und Schizophrenie
Kognitive Defizite wie Störungen der Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen oder Lern- und Gedächtnisprobleme stehen im Mittelpunkt vieler psychischer Störungen und beeinträchtigen die Lebensqualität und das Rückfallrisiko der Betroffenen erheblich. In unserem Artikel in der Zeitschrift Brain charakterisieren wir transdiagnostische und störungsspezifische Verstärkungslerndefizite bei Depression und Schizophrenie. Unter Verwendung eines computationalen Ansatzes konnten wir zeigen, dass im Vergleich zu gesunden Kontrollen, Patientinnen und Patienten mit einer Schizophrenie- oder Depressionsdiagnose eine geringere dynamische Anpassung des Lernens zeigten. Das bedeutet, dass Personen in beiden Patientengruppen anfälliger für „Überanpassungen“ nach probabilistischen Fehlern waren. Im EEG zeigte sich, dass beide Patientengruppen eine verminderte neuronale Repräsentation der Belohnungserwartung haben. Wir identifizierten aber auch störungsspezifische Lerndefizite, wie eine Hypersensitivität für negative Information bei Depression. Unsere Befunde unterstreichen den Nutzen, umfassende und gut validierte computationale Ansätze mit neuronalen Maßen zu kombinieren, um diffizile pathophysiologische Prozesse besser zu verstehen.