NeuroNetzwerk 3
Projekttitel: Neuroökonomische Ansätze zur Beschreibung verhaltensverstärkender Information Projektleiter: Marcus Heldmann, Michael Brosch, Sönke Hoffmann |
Die Neuroökonomie hat sich als ein eigenständiger Schwerpunkt innerhalb der Neurowissenschaften entwickelt. Sie beschreibt die „neurofunktionalen Grundlagen von Belohnungsgewichtung, Entscheidungsfindung und den damit verbundenen sozialen Interaktionen vor dem Hintergrund ökonomischer Annahmen“ (Heldmann, van der Lugt, Münte, 2008). Das Ziel des vom 1.1. 2009 bis 30.6.2012 geförderten Neuronetzwerks "Neuroökonomische Ansätze zur Beschreibung verhaltensverstärkender Information" bestand darin, situative Einflussgrößen zu identifizieren und klassifizieren, in denen Wahlverhalten und Entscheidungsprozesse, die durch Belohnungs- und Bestrafungsreize beeinflusst werden, von den Modellvorstellungen des Eigennutzmaximierers bzw. den kognitiv geprägten motivationspsychologischen Ansätzen abweichen. Dazu wurden in drei Teilprojekten Verhaltensversuche in Kombination mit Untersuchungen neuronaler Signale an Menschen und nichthumanen Primaten durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass das Wahlverhalten eines Individuums seine Wahrnehmung sensorischer Reize verändern kann. Wir konnten zeigen, dass das Wahlverhalten die Verarbeitung auditorischer Reize im Hörkortex beeinflußt und dass diese unter dopaminerger Kontrolle steht. Desweiteren wurde gezeigt, wie verschiedene Risikosituationen, in denen eher Gewinne oder Verluste zu erwarten sind, das Wahlverhalten beeinflussen, und dass dieses unter Kontrolle verschiedener kortikaler Regionen, insbesondere des anterioren Cingulums steht. Zuletzt wurde bei Diktatorspielen die Stabilität der Entscheidungsdynamik von Individuen in Situationen untersucht, in denen eher faires und eher egoistisches Verhalten gefordert werden.