„Die eigene Stelle 5“
Projekttitel: Developing cutting-edge MRI artefact removal for simultaneous EEG-fMRI data recording by using spatially-selective carbon-wire loops Projektleiter: Dr. Felix Ball |
Das Ziel dieses Projekt ist es, bisher bestehende Methodenkombinationen aus der Hirnforschung so zu erweitern, dass sie routinemäßig in klinischer Forschung und Diagnostik anwendbar sind. Der Fokus liegt dabei auf der Kombination von Elektroenzephalographie (EEG) und funktioneller Resonanz Tomographie (fMRT). EEG bietet eine zeitliche Auflösung im Millisekundenbereich bei geringer räumlicher Auflösung (im Zentimeterbereich), während fMRT eine räumliche Auflösung im unteren Millimeterbereich bei geringer zeitlicher Auflösung (im Sekundenbereich) bietet. Eine kombinierte EEG-fMRT-Messung bietet also die Vorteile der synchronen zeitlich UND räumlich hochauflösenden Messung neuronaler Aktivität und deren Verhaltenskonsequenzen, während bei einer konsekutiven Messung von EEG und fMRT-Signalen Habituations- und Trainingseffekte nicht ausgeschlossen werden können.
Allerdings erzeugt die fMRT-Gradientenschaltungen eine starke Störung des EEG-Signals, so dass dieses vor der eigentlichen Auswertung erst korrigiert werden muss. Bisherige Korrekturmethoden können jedoch andere, insbesondere kopfbewegungsbezogene und kühlautomatikbezogene Artefakte, nicht residuenfrei korrigieren, so dass eine eindeutige Interpretation der EEG-Signale oft unmöglich ist. Genau an diesem Punkt setzt dieses Projekt an, in dem MRT-bedingte Störsignale durch auf den EEG-Messelektroden platzierten Karbon-Schlaufen aufgenommen werden, und zwar an genau der gleichen Stelle wie die Messelektrode, die Störaktivität UND neuronale Signale misst. Demnach sollte die Störaktivität, welche mit Messelektrode und Karbon-Schlaufe erfasst wurde, identisch sein und so eine bestmögliche Korrektur des Störsignals erlauben. Diese Vorgehensweise vermindert die Möglichkeit von Fehlinterpretationen auf Grund von verbliebenen Störsignalen bei der Analyse der neuronalen Signale.
Die Methode bietet großes Potential, z.B. für die angewandte klinische Forschung (z.B. bessere Lokalisation von Epilepsieherden und die Untersuchung von Unterschieden in der Gedächtniskonsolidierung zwischen Alzheimerpatienten und gesunden Probanden). Deshalb ist es essentiell, diese Methode so weit zu entwickeln, dass sie routinemäßig in der klinischen und der lokalen Hirnforschung genutzt werden kann.